Nachdem wir durch unseren Freund Alfa beim Augsburger Erzählcafé über die Wassersituation in Äthiopien viel Spannendes über das am höchsten gelegene Land Afrikas erfahren haben, sind wir neugierig geworden und beschließen, unseren Jahresurlaub im April 2015 in Äthiopien zu verbringen. Da wir schon viel gereist sind, jedoch noch nie in Afrika unterwegs waren, sind wir dieses Mal besonders aufgeregt, was uns erwartet.
Wie meistens sind wir mit Rucksack und Reiseführer unterwegs und haben im Vorfeld nur das Hotel am Ort unseres ersten Stopps gebucht. In diesem Fall ist das Äthiopiens Hauptstadt Addis Abeba, wo wir unter anderem eine von einer Bekannten von Leos Oma mitgegründete Schule für behinderte Kinder besuchen.
Von Addis Abeba aus fahren wir mit dem Bus nach Bahir Dar weiter im Norden und besichtigen dort bei einer Bootstour auf dem Lake Tana die zahlreichen Inseln mit ihren historischen Rundkirchen.
Ein weiterer Ausflug von Bahir Dar aus führt uns zu den Blue Nile Falls. Leider führt der Blaue Nil gerade wenig Wasser; zudem wird Wasser für ein Wasserkraftwerk abgezweigt. Dadurch sind die Wasserfälle während unseres Besuchs nicht wirklich spektakulär – schön war’s trotzdem!
Von Bahir Dar geht es weiter nach Gondar, wo wir die historische Festungsstadt Fasil Ghebbi besichtigen. Auch organisieren wir hier über eine Agentur eine viertägige Trekking-Tour in den Simien Mountains.
Am nächsten Morgen brechen wir bei Sonnenaufgang in Richtung Berge auf. Mit dabei sind neben unserem Guide Asif und einem bewaffneten Scout noch zwei Deutsche sowie eine Holländerin, die wir zufälligerweise bereits in Addis kennengelernt hatten. Leider geht dem Minibus gleich zu Beginn die Puste bzw. das Benzin aus. Zum Glück kann der Fahrer kurzfristig Benzin auftreiben und so holt er uns nach einem kleinen Fußmarsch wieder ein.
Am zweiten Tag steht die erste richtige Wanderung an. Neben spektakulären Bergpanoramen begegnen wir immer wieder den wild lebenden Gelada Baboons, die ausschließlich im Hochland Äthiopiens vorkommen.
Da der Rest der Gruppe nur eine zweitägige Wanderung gebucht hat, sind wir ab dem dritten Tag mit dem Guide und dem Scout alleine unterwegs. Ab nun geht es in immer größere Höhen hinauf (ca. 4.000m). Die dünne Luft macht uns zunehmend zu schaffen und vor allem bei den teils steilen Aufstiegen kommen wir nur langsam voran. Doch die tollen Ausblicke und die zufällige Begegnung mit zwei Hirtenkindern entschädigen uns für die Strapazen.
Nach einer weiteren Nacht im Zelt wandern wir am letzten Tag bis auf den Gipfel des Mount Bwahit (4.437m), wo wir nach großer Anstrengung durchgeschwitzt ankommen. Geschafft!
Nach unserer Trekking-Tour fliegen wir von Gondar aus zum Pilgerort Lalibela, um dort die in Stein geschlagenen äthiopisch-orthodoxen Kirchen zu besichtigen. Auch haben wir dort Gelegenheit, die typisch äthiopische Fasting Platter mit den vielen verschiedenen Soßen und Beilagen zu probieren. Lecker!
Unser letzter Stopp in Äthiopien ist das Städtchen Awasa. Dort besuchen wir den lokalen Fischmarkt und treffen zufällig den berühmten Langstrecken-Champion Haile Gebrselassie 🙂
Unsere drei Wochen in Äthiopien haben uns sehr gut gefallen. Absolutes Highlight war die 4-tägige Trekking-Tour in den Simien Mountains. Mit Bus und Inlandsflügen konnten wir uns ohne Probleme fortbewegen und haben uns zu jeder Zeit sicher gefühlt. Absolut empfehlenswertes Reiseziel in Afrika!
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