Nach einer ereignisreichen Couchsurfing-Unterkunft in Sinop, steht uns in Ordu der Sinn nach Entspannung, Bewegung und den „eigenen vier Wänden“. Da unser Türkei-Reiseführer für Ordu leider keine Hotel-Tipps enthält, machen wir uns per Google Maps auf die Suche. Das Zentrum von Ordu erleben wir laut und hektisch. Autoschlangen schieben sich durch enge Gassen und wir müssen bei jeder Straßenüberquerung aufpassen, um nicht überfahren zu werden.
Keines der Hotels, deren Zimmer wir uns anschauen, überzeugt uns. Bei einem weiteren Blick auf die digitale Stadtkarte stellen wir fest, dass auch an der Strandpromenade, etwas außerhalb des Zentrums, vereinzelte Hotels eingezeichnet sind. „Einen Versuch ist es wert; ansonsten wählen wir aus den gesehenen Alternativen.“, denken wir uns.
Inzwischen beginnt es bereits zu dämmern, doch zum Glück werden wird bald fündig: Ein nettes, kleines Hotel, das noch nicht ganz fertig gestellt ist, hat noch etwas frei. Wir bekommen ein Zimmer mit Meerblick zu einem angemessenen Preis (100 Lira/Nacht, entspricht ca. 25€).
Nachdem wir aufgrund des regnerischen Wetters und Couchsurfing bei unseren letzten Stopps nur wenig Bewegung hatten, starten wir den nächsten Tag mit einer Sporteinheit. Genauer: Eine ausgedehnte Yoga-Stunde für Leo und eine Jogging-Runde für Sebastian. Wie gut, dass entlang direkt am Hotel eine Tartanbahn für Sportler vorbei führt. Nach dem Workout und einer erfrischenden Dusche fühlen wir uns wie neu geboren. 🙂
Der nächste Tag erwartet uns mit strahlendem Sonnenschein. Das freut uns sehr, da wir für heute einen Ausflug zum Berg Boztepe geplant haben. Eine moderne Gondelbahn bringt uns in wenigen Minuten auf den Berg. Hier haben wir eine grandiose Sicht auf Ordu und das Meer. Unser Timing ist gut: Wie sich zeigt, sind die Bedingungen günstig für die Gleitschirmflieger, die den Berg als Startpunkt für einen Rundflug nutzen. Direkt neben uns machen sich die abenteuerlustigen Sportler bereit und heben Minuten später ab in den Himmel. Das Spektakel findet reges Interesse bei den Ausflüglern, die im Berg-Restaurant ihr Mittagessen zu sich nehmen.
Nachdem auch wir zu Mittag gegessen haben, beschließen wir, die Talfahrt mit der Gondel verfallen zu lassen und stattdessen einen längeren Spaziergang zurück nach Ordu zu machen. Eine gute Entscheidung, denn unterwegs haben wir immer wieder neue Blickwinkel auf die Stadt und den Strand. Auch haben wir Gelegenheit, einen muslimischen Friedhof zu besichtigen, der unterhalb der Gondelbahn im Grünen liegt.
Was wir erst bei näherem Hinschauen bemerken: Die gesamten Berge sind gesäumt von Haselnussbäumen! Die Blätter der dicht an dicht stehenden Bäume leuchten im satten Grün. Immer wieder entdecken wir auch Bienenkästen, deren Besitzer sich auf feinen Haselnusshonig freuen können. Später lesen wir im Reiseführer, dass Ordu das Zentrum einer großen Haselnussindustrie ist. 76 Prozent der weltweiten Haselnussernte stammt von der türkischen Schwarzmeerküste. Beeindruckend. Leider beginnt die Erntezeit erst im August. Doch natürlich wollen wir diese Spezialität vor Ort probieren und kaufen uns ein kleines Tütchen Haselnüsse. Sie schmecken genau wie Ferrero Küsschen, nur leider ohne Schokolade. 🙂
Auf dem Rückweg zum Hotel kommen wir an einer netten Moschee aus Holz vorbei. Ein begeisterter Mann mit Sicherheitsweste kommt auf uns zu und lädt uns ein, die Moschee von innen zu besichtigen. Auch drinnen ist alles aus Holz – sehr schön anzuschauen. Klar, dass wir für ein Erinnerungsfoto mit seinem Handy (und auch mit unserer Kamera 🙂 ) zur Verfügung stehen!
Ordu hat uns mit seiner ausgedehnten Strandpromenade und der tollen Lage am Hang des Boztepe gut gefallen. Genau richtig, um unsere Sightseeing-Akkus wieder aufzufüllen und durchzuschnaufen für unsere nächsten, spannenden Stopps in der Türkei. Ordu…find‘ ich gut! 😀
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Hi Sebastian,
bin soeben über Euren (diesen) Reisebericht ORDU gestolpert.
Sind in zwei Wochen auch an der Schwarzmeerküste, da der Flughafen Samsun gesperrt ist, erstmal Landung in Ordu und 2-3 Nächte dort verweilen und mal schauen was es dort so gibt….Du hast recht mit den Hotels….schwierig.
Kannst Du mir verraten, wie Euer Hotel dort hieß – weisst Du das zufällig noch?
Viele Grüsse
Björn
Hi Björn,
Ordu haben wir als sehr schön in Erinnerung. Wir waren dort im Cotyora Otel, dass im April gerade erst fertig gestellt wurde. Du kannst es bei Google Maps finden. Die Zimmer ganz oben mit Balkon und Meerblick waren super, die anderen kennen wir leider nicht.
Viel Spaß im Urlaub und fahrt auf jeden Fall mal mit der Gondel hoch auf den Boztepe! 🙂
Viele Grüße
Sebastian