Was haben wir gemacht im Monat Januar, unserem dreiundzwanzigsten Reisemonat?
Unser zweiter Monat in Mexiko liegt hinter uns. Endlich konnten wir etwas vom Land sehen, nachdem wir letzten Monat ja vor allem House Sitting gemacht haben. Niemals hätten wir vorab erwartet, dass wir so lange auf der Baja California bleiben werden, doch es gibt mehr zu entdecken als gedacht und es gefällt uns hier!
Welche Momente im Januar werden uns in guter Erinnerung bleiben?
- Mit dem Bus fahren wir von Guerrero Negro, dem Ort, an dem wir die Grauwale gesehen haben, nach Süden nach La Paz. Zehn Stunden lang werden wir unerwünscht mit einem Film nach dem nächsten unterhalten und können parallel aus dem Fenster schauen.
- In La Paz beziehen wir für eine Woche ein kleines Apartment, das wir über Airbnb gemietet haben. Óscar und seine Familie sind unsere hilfsbereiten Ansprechpersonen für all unsere Fragen.
- Vielleicht liegt es am Schatten der riesigen Mangobäume im Garten und der Dunkelheit in unserer Wohnung, doch jetzt ist es mal an Sebastian, eine kleine Reisekrise zu bekommen. Zwei Tage beschäftigen wir uns mit der Frage, wie lange wir noch unterwegs sein wollen und wie wir Mexiko bereisen möchten.
- Als Ergebnis der kleinen Reisekrise nehmen wir uns am Ende unserer Woche in La Paz einen Mietwagen. Zehn Tage lang haben wir nun Zeit, uns die schönsten Ecken der Baja California Sur, des südlichen Teils der 1.200 Kilometer langen Halbinsel, in aller Ruhe anzuschauen.
- Die Städtchen Loreto und Mulegé überraschen uns mit ihrem Kolonialcharme, hübschen Häusern, einer Plaza und vielen Hotels und Restaurants.
- Doch noch besser gefällt uns die tolle Bahía de Concepción und der leere kleine Traumstrand, an dem wir baden gehen.
- Das Highlight unseres Roadtrips wird allerdings San Ignacio: Das Dorf ist klein und nett. Uns überzeugt besonders unsere Unterkunft. Wir schlafen in einer Jurte direkt am Fluss (wohlgemerkt ist diese Jurte kein Vergleich zu den Jurten Zentralasiens, denn hier gibt es Fenster, gefliesten Boden und ein richtiges Bett…). Die Unterkunft bietet die Nutzung von Kajaks und Standup-Boards an und wir freuen uns nach Tagen des Fahrens durch die Wüste sehr, endlich mal auf dem Wasser zu sein.
- Auf dem Weg zurück nach Süden stoppen wir in Puerto San Carlos an der Pazifikküste der Baja. Auch hier ist, wie in den meisten Orten der Baja, wenig los. Einen Tag verbringen wir vor Ort und spazieren am Strand entlang, sammeln Muscheln und schauen uns die Mangroven aus der Nähe an.
- Unsere erste Nacht zurück in La Paz schwelgen wir im Luxus: Durch ein Last-Minute-Angebot bietet das Hyatt Hotel ein Zimmer zu einem günstigeren Preis als in den anderen Hotels an und wir schlagen zu. Wir hätten locker noch länger bleiben können, aber ab dem nächsten Tag steht uns unser gemietetes Apartment zur Verfügung und wir ziehen um.
- Den letzten Tag mit unserem Mietwagen nutzen wir für einen Ausflug ans Meer. Am Playa de Balandra schwimmen wir in glasklarem Wasser, schauen den Pelikanen beim Fischen zu und holen uns trotz Sonnencreme mit LSF50 einen ordentlichen Sonnenbrand.
- Unser Apartment für diese Woche gefällt uns ausgezeichnet! Unsere Vermieter Mario und Martha sind ein liebenswertes älteres mexikanisches Paar und kümmern sich hervorragend um all unsere Wünsche. Wir fühlen uns direkt Zuhause und verlängern unseren Aufenthalt spontan um eine zweite Woche.
- Überraschend bekommen wir in La Paz Besuch: Tanja und Hans-Peter (kurz HP), die wir während unseres Roadtrips kennengelernt haben und die mit ihrem Auto aktuell Nordamerika bereisen, stoppen für ein gemeinsames Mittagessen. Wiedermal ist es schön, sich mit anderen Reisenden über die Erfahrungen der letzten Zeit und neue Reiseideen auszutauschen.
- Und wir haben eine neue Idee für die Zukunft: Wir möchten auf einem Segelschiff mitfahren. In der Marina von La Paz liegen so viele Segelboote, sodass wir mehrere Vormittage investieren, den Segler-Club der Marina zu besuchen, eine Durchsage im Marina-Radio zu machen und mit vielen Seglern ins Gespräch zu kommen. Kann uns jemand ans Festland oder einfach so irgendwohin mitnehmen? Es bleibt bis zuletzt spannend.
- Steve kann uns zwar nicht auf seinem Katamaran mitnehmen, lädt uns aber zweimal auf sein kleines Zweitboot ein und gibt uns unsere ersten Segelstunden. Wir lernen, was ein „sail“ und ein „jib“ ist, den Unterschied zwischen „attack“ und „jibe“ und werden mit allerhand Segelschiffformen vertraut gemacht (Wie viele Masten gibt es? Welcher ist höher? Wie viele Segel hat das Boot?…). Auch auf Deutsch wären es lauter neue Worte für uns gewesen, nun lernen wir sie auf Englisch.
- Nach tollen zwei Wochen verlassen wir La Paz schließlich Richtung Festland Mexiko. Leider ist unsere Wohnung von anderen Leuten gebucht worden und wir müssen raus. Sonst hätten wir glatt nochmal verlängert…
- Zu meiner Enttäuschung haben wir es nicht geschafft, eine Mitfahrgelegenheit auf einem Segelschiff zu organisieren. Wir nehmen deshalb die Fähre von La Paz nach Topolobampo.
- Letztlich erweist sich die Fähre auch als nett, denn hier lernen wir Clara aus Deutschland mit ihrem mexikanischen Freund Jorge kennen und Kristina und Thomas aus Calw, die mit ihrer kleinen Tochter Matea in Mexiko leben.
Wie sah es in diesem Monat mit Fettnäpfen, skurrilen Situationen oder Schreckmomenten aus?
- Auf unserem Roadtrip biegen wir von der Hauptstraße Mex1 auf eine Seitenstraße Richtung Pazifik ab. Die Sonne beginnt bereits zu sinken, als wir vor uns auf der Straße ein Auto sehen. Als wir näherkommen, erkennen wir vier bis an die Zähne bewaffnete Soldaten. Freundlicherweise halten sie uns nicht an, sondern winken uns durch die Kontrolle.
- Die Wüste der Baja California scheint Sebastian zu Kopf zu steigen: 🙂
Unser Fazit des dreiundzwanzigsten Monats
Was für ein Glück, dass wir auf die Baja gefahren sind! Dank unseres House Sits im Dezember in der Nähe von Tijuana war klar, dass wir die Baja von Nord nach Süd bereisen werden. Dass wir letztlich aber zwei Monate hier bleiben würden, hätten wir nicht erwartet.
Wir hatten eine tolle Zeit: Couchsurfing bei Óscar und Nayeli in Ensenada, Wale sehen in Guerrero Negro, unser Roadtrip über den südlichen Teil der Halbinsel. Wir wurden stets aufs Neue überrascht von Unmengen riesiger Kakteen, endloser Weite und enormer Stille, Meer an allen Seiten, der tollen Oase von San Ignacio und dem schönen La Paz, in dem es uns von Anfang an gut gefiel.
Auch wenn es mit dem Segeln jetzt nicht geklappt hat, werden wir das Thema weiter im Blick behalten. Mexiko hat viel Meer zu beiden Seiten und wir bleiben dran! 🙂
Nun sind wir auf dem Festland und für uns geht es erstmal in die Berge, der Kupfer-Canyon und eine der angeblich spektakulärsten Zugstrecken der Welt warten auf uns…
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